Skandal um blaues Gedenken in Wels: Die Pogromnacht als "Vergnügungsveranstaltung"

Presseaussendung vom 7. November 2025:

Skandal um blaues Gedenken in Wels:

Die Pogromnacht als "Vergnügungsveranstaltung"

Diesen Dienstag ehrt die FPÖ den Nazi und Judenhasser Franz Dinghofer durch ein nach ihm benanntes Symposium im Parlament. Vergangene Woche hat der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl zu einem Gedenken an die Reichspogromnacht eingeladen.

"Das ist eine Heuchelei sondergleichen", sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ). "Rabl schweigt zur Nazi-Ehrung seiner Partei und missbraucht die Holocaust-Opfer." 

Ein Eintrag auf der Homepage zur Bewerbung der Stadt Wels (www.wels.at) macht Rabls 'Gedenken' endgültig zum Skandal.

"Da wurde nicht etwa eine Kundgebung zur Reichspogromnacht angekündigt, sondern die Reichspogromnacht selbst", ist der Vorsitzende der Welser Initiative gegen Faschismus, Werner Retzl, entsetzt. "Und damit die Leserinnen und Leser das auch richtig einordnen können, nennt der Eintrag die Pogromnacht eine Vergnügungsveranstaltung."

Das Mauthausen Komitee hat den Eintrag mit einem Screenshot festgehalten (siehe Anhang). "War das bewusste Verhöhnung oder nur grenzenlose Gefühllosigkeit?", fragt Willi Mernyi. "Man muss sich vorstellen, was in Holocaust-Opfern und ihren Nachkommen vorgeht, wenn sie so etwas lesen." 

"Die Ausrede, das passiere halt irgendwie, zieht nicht. Der nationalsozialistische Massenmord ist keine Gaudi und darf auch auf der Werbeplattform der Stadt Wels nicht so dargestellt werden",  betont Werner Retzl. "Bürgermeister Rabl trägt jedenfalls die politische Verantwortung. Nach seinen vielen bisherigen 'Einzelfällen' ist das ein weiterer Rücktrittsgrund!"

Screenshot 2025-11-07
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