Workshopangebote zu Zivilcourage

Zivilcourage TRAINIEREN im analogen und digitalen Raum

"Je mehr BürgerInnen mit Zivilcourage ein Land hat, desto weniger HeldInnen wird es einmal brauchen" (Franca Magnani)

Zivilcourage ist ein zentraler Baustein demokratischer Gesellschaften. Wir werden heute nicht nur immer häufiger Opfer, sondern auch Zeug:innen von Rassismus, verbaler Gewalt- und Todesdrohungen, Mobbing, Ausgrenzung und Diskriminierung sowie anderem abwertenden Verhalten im analogen und digitalen Raum.  Wenn Menschen Hass und Hetze verbreiten, wenn Verschwörungstheorien und Fake News immer mehr Zuspruch erhalten und einige Bereiche der sozialen Medien sogar dominieren, dann ist das eine große Gefahr für jede demokratische Gesellschaft.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) widmet sich seit vielen Jahren der Förderung von Zivilcourage – insbesondere bei Jugendlichen – durch innovative, praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Trainings- und Bildungsangebote. Dieses Konzept stellt drei ineinandergreifende Angebote vor, die gemeinsam ein umfassendes Trainingsprogramm für Zivilcourage im analogen und digitalen Raum bilden. Die drei Angebote verfolgen das Ziel, Jugendliche für zivilcouragiertes Handeln sowohl im analogen als auch im digitalen Raum zu sensibilisieren. Zivilcourage-Trainings tragen zur Sensibilisierung, Förderung und Stärkung sozialer Kompetenzen bei und helfen bei der Erarbeitung individueller Handlungsoptionen in schwierigen Situationen.  In unseren Zivilcourage-Vermittlungsangeboten sollen Kompetenzen zur Erkennung und zum Umgang mit Diskriminierung, Hass, Fake News und Verschwörungstheorien vermittelt werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der historischen Aufarbeitung von Zivilcourage während der Zeit des Nationalsozialismus sowie auf der Förderung von Medienkompetenz im digitalen Raum.

Zivilcourage TRAINIEREN – Lernen aus Biografien

Das klassische Zivilcourage-Training des MKÖ vermittelt Jugendlichen Handlungskompetenz, Selbstsicherheit und demokratische Werte. Ein besonderer Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit historischen Biografien von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus Zivilcourage gezeigt haben. Die Geschichten von Anna Hackl und Sophie Scholl sind Beispiele für den Einsatz von zivilem Mut in der NS-Zeit. Diese biografischen Zugänge ermöglichen emotionale Identifikation und fördern das Verständnis für die Bedeutung von Zivilcourage in Vergangenheit und Gegenwart. Die Lebensgeschichten von Widerstandskämpfer:innen und Helfer:innen dienen als Ausgangspunkt für Reflexion und Diskussion. Die Jugendlichen setzen sich mit Fragen von Verantwortung, Mitmenschlichkeit und Handlungsspielräumen auseinander. Die Trainingsmethoden umfassen Rollenspiele, verschiedene Übungen, um die eigenen Handlungsoptionen und Selbstwirksamkeit zu fördern, Diskussionen und Reflexionsübungen. Ein geschützter Raum ermöglicht es den Teilnehmenden, neue Verhaltensweisen auszuprobieren und sich offen zu äußern.

Weitere Informationen auf www.zivilcourage.at.

Zivilcourage im Internet – Trainings für Zivilcourage im digitalen Raum

Das Training Zivilcourage im Internet ist ebenfalls als Workshop im Präsenzmodus konzipiert. Die zentralen Ziele der Trainings sind die Sensibilität für zivilcouragiertes Handeln im Internet zu erhöhen, das eigene Verhaltensrepertoire auf unterschiedlichen Ebenen zu erweitern sowie Zivilcourage und gesellschaftliche Verantwortung auf Online-Plattformen zu stärken. Jugendliche lernen, wie sie auf Hass, Cybermobbing, Fake News und Diskriminierung im Internet reagieren können. Die Trainings fördern Medienkompetenz, stärken das Bewusstsein für rechtliche Grundlagen und vermitteln konkrete Handlungsoptionen. Ein besonderer Wert wird auf die gemeinsame Diskussion und das interaktive Erarbeiten konkreter Handlungsspielräume auf diversen Online-Kanälen gelegt.

Inhalte sind unter anderem: Cybermobbing, Hate Speech, Verschwörungstheorien, Umgang mit Trollen und Shitstorms, rechtliche Grundlagen und Meldewege. Praxisbeispiele von Menschen, die online Zivilcourage gezeigt haben, regen zur Nachahmung an.

Die App „Zivil.Courage.Online“ – Interaktives Lernen für alle

Die App ist ein innovatives, kostenloses Tool zur Förderung von Zivilcourage im Netz. Sie ergänzt und unterstützt die Trainingsangebote und ermöglicht eigenständiges Lernen. Sie wurde gemeinsam mit Expert:innen entwickelt und basiert auf empirischen Erkenntnissen. Im Jahr 2024 wurde sie vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Gütesiegel Lern-Apps ausgezeichnet.

Themenbereiche der App: Fake News, Verschwörungstheorien, Hass im Netz, Argumentation, Beispiele von Menschen, die Online-Zivilcourage gezeigt haben, Gesetze & Rechtliches, Meldestellen; Literaturhinweise & Links, Cybermobbing, Media Literacy, Social Media, Übungen für mehr Zivilcourage auf Online-Plattformen, etc. 

Mehr Informationen zu den Trainings und Downloadlinks der App unter www.zivilcourageonline.at

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