Mauthausen-Außenlager-Guide-Ausbildung

Das KZ Mauthausen war nicht nur an einem Ort in Oberösterreich - das KZ Mauthausen war mit seinen Außenlagern in nahezu ganz Österreich präsent. Das Mauthausen System umfasste neben dem Hauptlager Mauthausen/Gusen mehr als 40 Außenlager in nahezu allen Bundesländern Österreichs. An vielen Orten der ehemaligen Außenlager bestehen bereits seit Jahrzehnten lokale Initiativen, die sich in Zusammenarbeit mit dem Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) um die regionale Aufarbeitung dieses Aspekts der österreichischen NS-Vergangenheit, die örtliche Gedenkarbeit und um antifaschistische Projekte kümmern.

Im Jahr 2011 wurden durch das Mauthausen Komitee Österreich erstmalig Guides für die Vermittlungsarbeit an 22 Orten ehemaliger Außenlager ausgebildet und am 25.11.2011 im Bundeskanzleramt Österreich zertifiziert. Seitdem fanden mehrere kleine Ausbildungen für einzelne Orte ehemaliger Außenlager wie Melk, Wagna/Leibnitz und Loibl Nord/Süd statt,

Die Begleitungen werden seit 2011 an 22 Orten ehemaliger Außenlager durchgeführt: Guntramsdorf/Wiener Neudorf, Hirtenberg, Hinterbrühl, Melk, Redl-Zipf, Lenzing, Vöcklabruck, Gusen I, Gusen II, Gusen III, Ternberg, Großraming, Dipoldsau, St. Valentin, Steyr, Peggau, Wagna/Leibnitz, Bretstein, Schloss Lind, St. Lambrecht, Loibl Nord und Loibl. Nachdem Melk und Gusen nun in den offiziellen Vermittler:innen Pool der KZ-Gedenkstätte Mauthausen aufgenommen wurden, fokussiert sich das das Mauthausen Komitee Österreich zukünftig auf die Vermittlungsarbeit an folgenden Orten ehemaliger Außenlager:

Guntramsdorf/Wiener Neudorf, Hirtenberg, Hinterbrühl, Redl-Zipf, Lenzing, Vöcklabruck, Ternberg, Großraming, Dipoldsau, St. Valentin, Steyr, Peggau, Wagna/Leibnitz, Bretstein, Schloss Lind, St. Lambrecht, Loibl Nord und Loibl Süd, Wien Floridsdorf und Wien Simmering.

Ausbildung neuer Guides im Herbst 2025

Die Ausbildung zur Vermittlung an Orten ehemaliger Außenlager umfasst neben Workshops zu Vor- und Nachbereitung sowie zu Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit zwei weitere inhaltliche Schwerpunkte: die Geschichte ausgewählter Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen, sowie geschichtsdidaktische Konzepte zu deren Vermittlung. Die Geschichte dieser Orte umfasst sowohl deren Vor- und Nachgeschichte als auch den Umgang mit ihren Überresten seit der Befreiung 1945 bis in die Gegenwart. Im Mittelpunkt steht die Verbindung lokaler Gegebenheiten mit dem breiteren historischen Kontext, in den die Außenlager eingebettet sind. Lokalgeschichte soll nicht isoliert, sondern als Teil der Gesamtgeschichte des Nationalsozialismus und seiner Nachwirkungen verstanden werden.

Die Ausbildung besteht aus Regionalmodulen an Orten ehemaliger Außenlager und mehrtägigen Ausbildungsmodulen zur allgemein historischen Themen Nationalsozialismus, Geschichte KZ Mauthausen und Vermittlung/Pädagogik in Mauthausen sowie zur Vor- und Nachbereitung und den Präventions- und Sensiblisierungsworkshops in Wien.

Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen

Durch die Mauthausen-Außenlager-Begleitungen und deren Vor- und Nachbereitung werden Gedenkorte ehemaliger Außenlager des KZ-Mauthausen als Lernorte für junge Menschen genutzt um ihnen Faschismus und Rechtsextremismus sowie Diskriminierung einerseits und Zivilcourage und gesellschaftliche Verpflichtung andererseits im Gestern und im Heute zu vermitteln.

Außerdem zielt eine Begleitung an Orten ehemaliger Außenlager darauf ab, zu verdeutlichen, dass sich die Geschichte des Lagers Mauthausen und seiner Außenlager nicht außerhalb ihrer eigenen Umgebung abspielte, sondern mit dieser eng verwoben war und ist. Das Interesse an Geschichte ist immer dann am größten, wenn die eigene Erfahrungswelt betroffen ist.

Mehr Informationen zum gesamten Vermittlungsangebot an Orten ehemaliger Außenlager sind unter www.mauthausen-guides.at abrufbar.

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