FPÖ-Wimmer und Hitler-Geburtstag: Ewiggestriger als Stadtrat untragbar

Presseaussendung vom 15.04.2012

Mauthausen Komitee fordert die Linzer Parteien zum Handeln auf

Vor wenigen Tagen wurden Einzelheiten aus dem Akt des Heeresabwehramtes über den Linzer FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer bekannt: Er hatte bei einer Befragung Angaben gemacht habe, die "nachweislich nicht den Tatsachen entsprachen". Dies "betraf insbesondere seine Kontakte zu verfassungsfeindlichen bzw. bedenklichen Organisationen". Das Heeresabwehramt hielt im Akt fest, dass von Wimmer durch seine Verstrickung in die rechte Szene eine "Gefahr für die militärische Sicherheit" ausgeht.

Jetzt sorgt Wimmer für einen neuen, bezeichnenden Skandal: Am 20. April – dem Geburtstag von Adolf Hitler – postete ein Helmut Adolf M. auf Facebook: "Heut strahlt die Sonne ja besonders schön. Muss wohl ein wichtiger Tag sein." Seine Gesinnung hatte der Mann schon in vergangenen Jahren am 20. April deutlich gemacht, etwa mit dem Posting: "Nicht vergessen, der Chef hat heute Geburtstag." Heuer bekam M. viel Zustimmung von Facebook-Freunden – unter anderem von Detlef Wimmer, der auf die rechtsextreme Anspielung mit "Gefällt mir" antwortete.

Allerdings entdeckte die Tageszeitung "Der Standard" die einschlägige Sympathiebekundung des blauen Stadtrats. Vom "Standard" befragt, erklärte Wimmer, nur "über das schöne Wetter erfreut" gewesen zu sein.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) sieht sich in seiner Forderung nach dem Rücktritt Wimmers vollinhaltlich bestätigt. "Mit seiner fadenscheinigen Ausrede kann Wimmer niemanden für dumm verkaufen", sagt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. "Seine ewiggestrige Geisteshaltung ist offensichtlich und macht ihn als Stadtrat untragbar. Weil die FPÖ auf dieser Geisteshaltung beruht, wird sie nichts gegen ihn unternehmen. Aber die anderen Parteien in Linz sind aufgefordert, klar Position zu beziehen und alles zu tun, damit die Stadt diese Belastung endlich los wird. Sie können Wimmer zwar nicht aus dem Stadtrat ausschließen, aber ihm das Sicherheitsressort entziehen."

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