Offener Brief zum Linzer Burschenbundball

Presseaussendung vom 31.01.2014

Heute ging folgender Offene Brief von den KZ-Überlebenden und ZeitzeugInnen Marko M. Feingold, Überlebender des KZ Auschwitz, Dora Schimanko, flüchtete mit Kindertransport vor Nazis, Prof. Rudolf Gelbard, Überlebender des KZ Theresienstadt, Katharina Sasso, Widerstandskämpferin und Überlebende des KZ Ravensbrück, Prof. Rudolf Sarközi, Überlebender des KZ Lackenbach und Anna Hackl, rettete mit ihrer Familie Häftlinge des KZ Mauthausen an Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer:

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!

Wir unterzeichneten KZ-Überlebenden und ZeitzeugInnen richten an Sie den dringenden Appell, nicht mehr am Linzer Burschenbundball teilzunehmen. Denn Ihre Teilnahme verleiht den deutschnationalen und rechtsextremen Verbindungen, die diesen Ball veranstalten, den Schein der Salonfähigkeit.

Nicht zufällig gehörte etwa dem "Corps Alemannia Wien zu Linz" das NS-Idol Horst Wessel an, nicht zufällig hat die "Arminia Czernowitz zu Linz" den Vortrag eines fanatischen Antisemiten mit einem NSDAP-Motiv im Jahr 2010 beworben. Angesichts solcher Fakten ist Ihre Aussage, auf dem Ball selbst hätten Sie nie etwas Rechtsextremes bemerkt, kein stichhaltiges Argument.

Gehen Sie im Interesse Ihrer Glaubwürdigkeit und im Interesse Oberösterreichs auf Distanz zu den Ewiggestrigen! Bleiben Sie dem Burschenbundball fern – und entsenden Sie auch keine Vertretung!

Wir ersuchen Sie um baldige Antwort.

Ein weiterer Offener Brief wurde an Rektor Univ.-Prof. Dr. Richard Hagelauer geschickt.

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