MKÖ trauert um KZ-Überlebenden Eugeniusz Sliwinski

Im Alter von 98 Jahren ist der KZ-Überlebende Eugeniusz Sliwinski verstorben. Das Mauthausen Komitee Österreich und das Gedenkdienstkomitee Gusen sind tief betroffen und wünschen seinen Angehörigen viel Kraft in dieser schweren Zeit und sprechen ihnen von ganzem Herzen unser Beileid und unsere Anteilnahme aus.

Eugeniusz Sliwinski reiste fast jedes Jahr zu der Internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und Gusen an. Besonders freute ihn die Begegnung mit dem Präsidenten der Republik Österreich anlässlich der Feier des Jahres 2017.

Geboren 1923 im Gebiet von Lodz, musste Eugeniusz Sliwinski wegen der Umsiedelungspolitik der NS-Besatzungsmacht seine Heimat verlassen und Zwangsarbeit leisten, aus der er 1942 verhaftet und nach Mauthausen, dann ins KZ Gusen I deportiert wurde. Seine Gesundheit erlitt schweren Schaden durch die medizinischen Versuche: Eugeniusz Sliwinski wurde absichtlich mit Typhus infiziert. Schwere Arbeit musste er im Steinbruch Gusen und später in den Gusener Steyr-Werke-Hallen verrichten.

Er durfte die Befreiung am 5. Mai 1945 erleben und kehrte nach Polen zurück, wo er in Poznan eine technische Ausbildung absolvierte. Nach seiner Pensionierung widmete er sich mit ganzer Kraft der Gedenkarbeit, trug sein schweres Schicksal in Schulen vor und wirkte unermüdlich bis zuletzt an den Filmen und Ausstellungen zur Erinnerung an die in Österreich vergessenen KZ-Lager von Gusen mit.

Das Mauthausen Komitee Österreich, die Österreichische Lagergemeinschaft Mauthausen und das Gedenkdienstkomitee Gusen zollen Eugeniusz Sliwinski Hochachtung und Respekt.

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