Weiter Kritik an LH Pühringer wegen Teilnahme am Burschenbundball

Presseaussendung vom 08.02.2012

Burschenschaft des Ballpräsidenten verwendete Nazi-Symbol

Die Burschenschaft "Arminia Czernowitz zu Linz" hat eine lange rechtsextreme Tradition. Als 1980 Norbert Burger, der Chef der Nationaldemokratischen Partei (NDP), bei der Bundespräsidentenwahl kandidierte, trat die "Arminia" dem Komitee "Waffenstudenten für Dr. Burger" bei. Acht Jahre später wurde die NDP wegen NS-Wiederbetätigung aufgelöst.

Der "Armine" Detlef Wimmer, FPÖ-Obmann und Stadtrat in Linz, darf beim Bundesheer nicht Offizier werden. Ausdrücklicher Grund: seine rechtsextremen Kontakte. 2007 brachte Wimmer beim zuständigen Parlamentsausschuss eine Beschwerde ein. Nach genauer Prüfung bestätigte der Ausschuss die Entscheidung des Bundesheeres.

Ebenfalls der "Arminia" gehört der freiheitliche EU-Abgeordnete Franz Obermayr an. Er sorgte erst jüngst für negative Schlagzeilen, als er den Demonstranten gegen den Wiener WKR-Ball "Pogrom-Stimmung" unterstellte. Obermayr fungiert auch als Präsident des Burschenbundballs, der an diesem Samstag in Linz stattfinden soll. Die "Arminia" ist – neben der "Brixia" und den "Oberösterreicher Germanen" – die wichtigste Trägerin des Balls.

2010 führte die "Arminia" eine Veranstaltung mit dem deutschen Rechtsextremisten und Antisemiten Richard Melisch durch. Für die Bewerbung der Veranstaltung verwendete sie ein Plakatmotiv der NSDAP; – eine Faust, die eine Schlange im Würgegriff hat. Dabei steht die Faust für "das Deutschtum", die Schlange für "das Judentum". Die braune Graphik taucht auch bei Neonazi-Märschen auf. (Bildmaterial s. unten)

"Was zeigt den ewiggestrigen Hintergrund des Burschenbundballs deutlicher, als dass die Burschenschaft des Ballpräsidenten ein Nazi-Symbol verwendet hat?", fragt Robert Eiter, Sprecher des oö. Antifa-Netzwerks. "Landeshauptmann Pühringer kann an diesem Ball nur teilnehmen, wenn er die Augen vor den Tatsachen verschließt."

"Im Namen der ehemaligen Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen appellieren wir an Landeshauptmann Pühringer und an die Vertreter der Kepler-Universität, dem Burschenbundball fernzubleiben!", erklärt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ). "Aus der Geschichte gelernt hat der, der rechtsextreme Tendenzen beim Namen nennt, statt ihnen ein Alibi zu verschaffen."

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