Straßenumbenennung in Gallneukirchen: Einstimmiger Beschluss ist wichtiges Zeichen
Presseinformation MKÖ 04.07.2025
Straßenumbenennung in Gallneukirchen: Einstimmiger Beschluss ist wichtiges Zeichen
Am Donnerstagabend hat der Gemeinderat von Gallneukirchen einstimmig beschlossen, die Josef-Reiter-Straße umzubenennen. Tags zuvor schon war in Braunau mit großer Mehrheit beschlossen worden, die dortigen Straßenbenennungen nach den schwer belasteten Nationalsozialisten Josef Reiter und Franz Resl zu entfernen.
"Wir gratulieren Bürgermeister Sepp Wall-Strasser und dem Gemeinderat von Gallneukirchen zu dieser klaren Entscheidung! Wie der Braunauer Beschluss ist sie ein wichtiges Zeichen dafür, dass der antifaschistische Auftrag unserer Verfassung endlich erfüllt werden muss", sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich (MKÖ).
"Zu Jahresbeginn haben das Mauthausen Komitee und unser Netzwerk bei einem Gespräch mit Bürgermeister Wall-Strasser den Anstoß zur Umbenennung gegeben", berichtet Robert Eiter, Sprecher des OÖ. Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus. "Der jetzige Erfolg ist seiner Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu verdanken."
"Wie das Rechtsgutachten des Verfassungsexperten Markus Vašek eindeutig zeigt, verpflichtet Artikel 9 des Staatsvertrages die österreichischen Gemeinden, alle 'Spuren des Nazismus' zu beseitigen", stellt MKÖ-Vorsitzender Mernyi fest. "Da besteht vielerorts noch Nachholbedarf."
"Wir lassen sicher nicht locker, bis die zahlreichen Würdigungen für fanatische Nazis und Judenhasser verschwunden sind!", ergänzt Netzwerk-Sprecher Eiter. "Ein bekanntes Beispiel ist Wels, wo noch immer eine Straße nach dem SA-Obersturmführer Franz Resl benannt ist, der in seiner Hetzpropaganda Juden mit Ratten und Läusen verglichen hat."
