MKÖ präsentiert erstmals Original-Protokolle der US-Befreier des KZ Mauthausen

Pressemeldung vom 23.04.2020

Vor 75 Jahren befreite die 11. US-Panzerdivison das Konzentrationslager Mauthausen. Tage zuvor hatte die SS das Lager schon fluchtartig verlassen. In Gedenken an dieses Ereignis werden im Rahmen der Virtuellen Gedenkwochen, die das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) heuer von 26. April bis 20. Mai 2020 veranstaltet, erstmals in Österreich Auszüge aus den Originalprotokollen der US-Befreier des KZ Mauthausen der Öffentlichkeit nähergebracht.

Auch heuer setzt das Erinnern an die Gräueltaten der Nationalsozialisten trotz der COVID-19-Pandemie nicht aus. So bildet die Veröffentlichung der US-Protokolle den Startschuss für die virtuellen Gedenkwochen. Video- und Fotomaterial aus den Archiven des MKÖ und der Historikerin Anna Rosmus wird dazu genutzt, um die Erinnerungs- und Gedenkarbeit heuer virtuell zu unterstützen.

Die Protokolle der Befreiernationen werden genau zur selben Zeit ihrer Niederschrift vor 75 Jahren auf den Online-Kanälen des MKÖ präsentiert. Die Schauspielerinnen Konstanze Breitebner, Mercedes Echerer und Katharina Stemberger verlesen die 33 zeithistorischen Dokumente, beginnend mit jenem vom 26. April 1945, um 18:40 Uhr, als die XII. Korps unter dem Kommando von Generalmajor Stafford LeRoy die Grenzübertretung des 22. Panzerbataillons bei Lackenhäuser in Niederbayern nach Oberösterreich berichtet. Enden werden die Gedenkwochen am 20. Mai mit einem Auszug der Protokolle vom 20. Mai 1945, die die medizinische Versorgung der ehemaligen KZ-Häftlinge wiedergibt.

Christa Bauer, Geschäftsführerin des MKÖ dazu: "Die Verlesung der US-Befreierprotokolle anlässlich der 75. Wiederkehr der Befreiung vom Nazi-Terror ist für uns etwas sehr besonders, da sie die Geschehnisse dieser Tage im Detail schildern. Das Gedenken daran erinnert uns alle, wie wichtig es ist, für ein 'Niemals Wieder!' einzutreten."

Weiters werden in der virtuellen Gedenkwoche Kurzvideos von KZ-Überlebenden und Zeitzeugen, Statements von internationalen und nationalen Opferorganisationen, Botschaftern, lokalen Gedenk-Initiativen und Jugendorganisationen gezeigt.

Die Verlesung der Protokolle kann auf der You Tube und Facebook-Seite des MKÖ sowie auf der Webseite des MKÖ verfolgt werden.

Original Protokolle der US-Befreier © MKÖ
Hintergrundbild